
Der Stammbaum der Familie ter Haseborg
Die Reise unserer Familie durch die Zeit
Das Wappen der Familie ter Haseborg zeigt einen schwarzen Zinnenbalken.
Die Zinnen sind den Aufsätzen auf Wehrmauern nachempfunden, die zur Verteidigung gegen die Fernwaffen der Angreifer dienten.
Sie waren aber nicht nur wehrhafte Bauteile, sondern auch herrschaftliche Symbole.
Der Zinnenkranz einer Wehranlage war ein weithin sichtbares Zeichen der hohen gesellschaftlichen Stellung der Burgbesitzer, weil diese ihren Sitz bewehren durften (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zinne).
Zwischen den Zinnen sieht man oben zwei und unten eine schwarze stilisierte Lilie. Viele friesische Familien tragen die Lilie im Wappen, sie steht für Reinheit und Maria, der Schutzpatronin der Friesen.
ANNO 1603 IN DECEMBER IS DEE
EHRENVESTE UND MANHAFTE MENNO
THOR HASEBORG UND
IN AUGUSTI DESSEN HUESFRAWE
DEE EHR UND DOEGETSAME ETTE
CRUMMINGA IN DEN HEREN
ENTSLAPEN UN VERWACHTEN
ALHIR MIT ALLEN GEDONIGEN EYNE
SALIGE UPERSTANDING.
Grabstein der Eheleute Menno Wiardes thor Haseborg und seiner Frau Ette Crumminga aus dem Jahr 1603.
Das Wappen der Familie ter Haseborg auf der linken Seite und das der Crumminga auf der rechten Seite.
Auf der stark verwitterten Grabinschrift ist das THOR HASE... noch gut zu entziffern.
Das Wappen der Familie ter Haseborg findet man ebenfalls auf zahlreichen Gräbern der Familie auf dem Friedhof der Kirche in Scheemda, in den Niederlanden.
Der älteste Grabstein auf dem Friedhof mit dem Familienwappen ist der von Jan ter Haseborg (1735-1808). Jan wurde in Mitling-Mark geboren. Seine Mutter Grietje Wolthuys stammte aus Scheemda. Er starb unverheiratet und ohne Nachkommen.
Jan Mennes ter Haseborg (1779-1845) wanderte ebenfalls nach Scheemda aus, ebenso dessen Schwester Grietje (1782-1857). Das Grab von Jan Mennes und zahlreicher seiner Nachfahren ziert ebenfalls das Familienwappen.
Das jüngste Grab mit Familienwappen auf dem Friedhof in Scheemda stammt von seinem Nachfahren Otto Hermann ter Haseborg (1908-1963) und seiner Frau Harmina Derksema (1914-1999)
Der Heraldiker Ebo Pannenborg aus Leer hat die Wappen im Auftrag von Everwien ter Haseborg in den Jahren 1970 und 1977 überarbeitet und zu Vollwappen vervollständigt. Zu sehen sind nun ein Helm und zwei Büffelhörner. Everwien ter Haseborg hat veranlasst, dass das Wappen durch silberne Mühlenflügel erweitert wurde, da es in der Familie ter Hasenborg mehrere Müller gegeben hat (Quelle: J. L. ter Haseborg: Erinnerungen, 2020).
Es gibt keinen Nachweis darüber, dass das Wappen der Familie ter Haseborg einmal verliehen wurde oder die Familie gar adelig war.
Aber vielleicht bringt uns die folgende Erklärung ein wenig in der Frage weiter, warum die Familie ein Wappen besitzt:
Im Mittelalter konnten viele Menschen nicht schreiben, daher kennzeichneten sie Gegenstände mit der sogenannten Hausmarke
(einem Zeichen, dass dem ältesten Sohn in derselben Form weitervererbt wurde).
Diese Hausmarke findet sich z.B. über der Tür des Hauses, am Vieh, auf Möbeln oder an gefertigter Ware.
In Ostfriesland war dies sogar Vorschrift. So erließ Graf Ulrich II. (1628-1648) im Jahr 1631 eine Polizei-Verordnung, wonach die Hausmarken der Kennzeichnung von angeliefertem Mehl dienten:
Die sogenannte „Gemahl-Ordinanz" schrieb vor, dass keiner sein Korn zur Mühle bringen durfte, wenn er nicht seinen Namen und Wohnort angegeben hatte.
Die Säcke mussten „syn Marck un Nahme" tragen (Quelle: http://www.rhaude.de/rhaude/hausmarken/hm01.htm).
"Im ausgehenden Mittelalter und besonders im 15. Jahrhundert war es Mode, die Hausmarke in einem Schildbild zu verwenden, das einem Wappen ähnelte.
Tatsächlich wurde bürgerlichen Familien später erlaubt, ihre Hausmarken in neu gestiftete Wappen zu übernehmen. Im Jeverland etwa wurde es Mode, die Hausmarke eines Verstorbenen auf dessen Grabplatte anzubringen.
Zunächst wurde nur die Hausmarke eingemeißelt, später wurde sie wappenähnlich verziert" (Quelle: http://www.rhaude.de/rhaude/hausmarken/hm01.htm).
Wenn man dann noch bedenkt, dass durch die patronymische Namensgebung alle Personen einer Familie nicht denselben Nachnamen trugen, kann das Wappen auch gut als Erkennungsmerkmal gedient haben.
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