Der Stammbaum der Familie ter Haseborg
Die Reise unserer Familie durch die Zeit
Menne thor Haseborgh
wurde etwa um das Jahr 1524 in Weener geboren.
Die Zeit, in der er und seine Familie lebte, war geprägt von Unruhen und Wirren.
1533 fand die erste Jemgumer Schlacht statt, Baltharsar von Esens zog plündernd durch das Rheiderland und 1568 versetzte die 2. Jemgumer Schlacht die Menschen in Angst und Schrecken.
Wir wissen recht viel über Menne und seine Familie, da er als prominente Persönlichkeit seiner Zeit in zahlreichen Urkunden auftritt:
Als Beistand, Zeuge, Vormund, prozessführend, Land kaufend oder flurbereinigend und Resterbe im Näherkaufsrecht (Vorkaufsrecht) an die Verwandtschaft abgebend.
Über seine Eltern ist leider nicht viel bekannt, da sein Vater nicht mit vollem Namen auftrat, sondern als
„Kleine Wihardt“
bezeichnet wurde. Häufig wird angegeben, dass die Eltern von Menno
Wiard Siwken
und Anna Teden waren.
Nach neueren Forschungen ist dies nicht richtig, weil diese Ehe nicht existiert hat.
Mennes Mutter
Anna Mennes
(der Name Teden wurde ihr wohl später zugeschrieben) heiratete im Jahr 1535 in 2. Ehe
Otto Vlaßkoper.
Wiard Siwken urkundet jedoch noch anno 1562 in Weener und fällt damit als Ehemann der Anna Mennes und als Vater von Menno und seinen Schwestern
Grete und
Asse
aus.
Wer Mennes Vater war, ist also recht unbekannt.
Wir wissen nur, dass er sehr wohlhabend gewesen sein muss, denn "Kleine Wihardt" vererbte alle seine Güter, Häuser, Warven und Landen seinen drei Kinder: Menne, Grete und Asse (Rep 101 201, 202).
Menne bekam einen Stiefvater, als er etwa 11 Jahre alt war.
Der Rentmeister „Meister“ Otto Vlaßkoper stammte aus einer in Emden bekannten Familie.
Die Bezeichnung "Meester / Mester" war in Norddeutschland und in den Niederlanden die Anrede für eine Person, die auf einem bestimmten Gebiet ein hohes Bildungsniveau erreicht hatte.
Otto wurde 1539, 1544 und 1547 als "Huusschriever" zu Leerorth genannt (Rep. 241 A 115 und Rep. 234 3 S. 509).
Mit Otto bekommt seine Mutter Anna noch eine Tochter:
Moetke
und einen Sohn:
Wibben.
Aus dem Testament von Anna wissen wir, dass die Familie ein Haus in Leer besaß, das „Tempell“ genannt wurde und an die Kinder aus zweiter Ehe vererbt wurde.
Neben Geschmeide, Bekleidung, einer „Gordel“ (Gurt/Gürtel), zwei Kühen und einigen Grasen Land, dass an die Kinder vererbt wurde, bekam Enkel
Ryner
einen Warf auf dem Außendeich. Wibben erbte ein Herd zu Jemgum.
Im Jahr 1601 klagte Menne gegen seine Nichten und Neffen
Johann,
Otto und
Gayke Wibben
vor dem Reichskammergericht wegen der Herausgabe des Herdes in Jemgum, der nach Aussage von Menno von "Kleine Wihardt" stammte (Rep. 101 512,513).
Am 18.03.1611 fand ein Vergleich über die Beendigung des Erbschaftsprozesses statt.
Henrich von Hovels
erhält die beiden Häuser in Emden, Johan Wibben wird mit 100 Taler entschädigt und Bruder Otto erhält die strittigen Güter in Jemgum (Rep 1 1154).
Im Jahr 1570 – Menne ist etwa Mitte 40 – wird er als „Hoopmann“ bezeichnet.
Im Jahr 1574 sagt er als Zeuge vor dem Reichskammergericht aus, er sei Hausmann, ungefähr 50 Jahre alt und sein Vermögen gibt er mit 4 oder 5000 Gulden an (Rep. 101 22).
Über den Beruf des Hausmannes ist an anderer Stelle vieles nachzulesen.
Im Jahr 1590 ist Menne Kommandant auf der Festung Stickhausen.
Die Burg Stickhausen befindet sich direkt am Ufer der Jümme und in direkter Nähe des Flusses Leda.
Beide Flüsse waren im Mittelalter und der frühen Neuzeit wichtige Handelsrouten.
Die Burg Stickhausen bewachte als militärische Festung Ostfriesland vor feindlichen Einfällen aus dem Osten und dem Süden.
Zunächst bestand die Burg Stickhausen aus einem Steinhaus, das mit einem Graben umgeben war.
Hinzu kam eine Vorburg mit Torbau und Wirtschaftsgebäuden.
Zum Schutz war die gesamte Anlage mit Wällen sowie einem zweiten Graben umgeben.
Graf Edzard I. ließ um 1498 den heute noch erhaltenen Rundturm erbauen.
Nach der Reformation ließ Gräfin Anna 1558 eine Geschützplattform in der Art der polygonalen Bastionen errichten, die hier Dwenger (Zwinger) genannt wurde.
Weitere Bautätigkeiten sind durch Graf Johann II. bezeugt, der auf der Burg im Jahre 1591 verstarb (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Stickhausen)
Quelle: www.burgrekonstruktion.de
Quelle: https://burgstickhausen.de
Menne heiratete vor 1557
Etta Haykens Crumminga tho Middelstum
(1530-1616).
Sie war die einzige Tochter der
Tyacke von Aylingawerum
aus deren kurzen 2. Ehe mit
Mester Hayko Sybens.
Mester Hayko war von Beruf 'Med. practicus'.
Die Berufsbezeichnung lässt vermuten, dass Hayke Sybens ein medizinisches Studium absolvierte, jedoch keinen Doktorgrad erreichte.
Mester Haye und Tyake scheinen kurze Zeit in Emden gewohnt zu haben, wo im Jahr 1530 auch ihre Tochter Etta geboren wurde.
Hausbesitz in Emden war für eine wohlhabende Familie aus dem Reiderland keine Ausnahme.
Laut den Emder Kontraktenprotokollen hat Tyacke dort ein Haus von ihrer Mutter
Etta
geerbt.
Tyacke stammt gebürtig von dem adligfreien Gut Aylingewehr.
Adlig frei oder roßdienstpflichtige Güter mussten bei Freuden- oder Trauerfällen Ritterdienste leisten und mit 1 oder 2 Pferden bei Hof erscheinen.
Sie waren dafür aber von bäuerlichen oder bürgerlichen Abgaben befreit.
Diese Freiheiten waren nicht an eine Person oder einen Herd gebunden, sondern allein der Grund und Boden bzw. eine Parzelle war adlig frei.
Diese Familien zählten nicht zu den Häuptlingen, standen aber in einer gehobenen bäuerlichen Stellung.
Die Warf Aylingewer lag, zusammen mit Coldeborg und Boomborg, südlich von Hatzum im Rheiderland am Heerweg nach Jemgum.
Tyacke war Erbin zu Aylingewer, Stapelmoor, Hatzum, Wischenborg und Miterbin vom Bunder Steenhues.
Das Steinhaus Bunderhee ist eine der ältesten erhaltenen Burgen Ostfrieslands.
Die dreigeschossige Turmburg stammt aus dem 14. Jahrhundert und war Häuptlingssitz.
Sie ist in der Grundsubstanz unverändert erhalten.
Etta nutzte den Nachnamen Crumminga. Wahrscheinlich stammte Ettas Großmutter
Enneke
(⚭ mit
Sybo Hoytken
) aus der Familie Crumminga. Andererseits ist es auch möglich, dass eine ihre Urgroßmütter aus der Familie Crumminga stammte.
Bekanntester Vertreter der Familie Crumminga war Dr. Geldericus Crummings (1590 - 1655), der seine Bücher der Großen Kirche in Emden vermachte und damit den Grundstock zu dieser weltberühmten Bibliothek schuf.
Die Familie Crumminga ist 1670 vollständig ausgestorben.
Ettas Großvater Sybo Hoytken war eine Person, die besonders erwähnenswert ist. In den Jahren von 1494 bis 1528 war er "Amptmann up den Oort" und Drost und auf der Burg Leerort.
Festung Leerort im Jahr 1620, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Festung_Leerort
Ein Drost führt das Kommando auf der Burg, er hatte die Obersaufsicht und Polizeigewalt.
Ihm standen Landrichter, Amtmänner für die Justiz und der Rentmeister für die Erhebung der Einkünfte aus Grundbesitz zur Seite.
1495 vertrat Sybo die Grafen Edzard und Uko von Ostfriesland in Meppen.
Ubbo Emmius nannte ihn "den Haikena". Sibo Haikens "erfocht" als berühmter Feldhauptmann Edzard des Großen in der Sächsischen Fehde manchen Sieg.
Als Sächsische Fehde wird die Auseinandersetzung zwischen dem ostfriesischen Grafen Edzard I. und Georg von Sachsen in den Jahren 1514–1517 bezeichnet.
Die Kriegshandlungen fanden überwiegend auf ostfriesischem Boden statt und zerstörten ganze Landstriche (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sächsische_Fehde).
1514 stand er als Drost mit Johan von Soest und dem Amtmann Ubbo Emmen (später Bürgermeister von Norden) unter den erfolgreichen Verteidigern der Festung Leerort.
Bei Leerort entschied sich der Ausgang der Sächsischen Fehde und somit auch Ostfrieslands Schicksal.
Zwölf Tage lang beschossen die Braunschweiger die Festung mit 18 großen Geschützen.
Am 22. Juni 1514 wurde der Kommandant der Festung, Johann von Soest, aufgefordert zu kapitulieren.
Am nächsten Tag schien es so, als ob die Braunschweiger sich auf den Sturm der Anlage vorbereiteten.
Um ihre bedrängten Landsleute in der Festung zu unterstützen, eröffneten daraufhin die Ostfriesen vom anderen Emsufer das Feuer.
Inmitten des Gefechts bat der Sohn des Geschützmeisters Sieke (oder Schicke), Johann Jacobs, darum, eines der Geschütze, eine Feldschlange abfeuern zu dürfen.
Er richtete die Kanone ein, feuerte sie ab und traf zufällig Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel tödlich.
Die dadurch führerlos gewordene braunschweigische Truppe zog sich anschließend aus Ostfriesland zurück (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sächsische_Fehde).
„In der Fehde Edzards mit den Groningern befestigten letztere die Burg zu Mude (Muiden) mit Wall und Graben und setzten von den Gilden Johann Hutfilter zum Kommandanten ein. Dieser tapfere Sohn Groningens – im täglichen Leben ehrsamer Hutkrempeler – verweigerte »vört erste« dem Grafen die Übergabe seiner Festung. Während Edzard mit dem Hauptheere nun vorwärts zog, betraute er mit Wegnahme Muidens die beiden erprobten Kriegsmänner Sibo Hayken Krumminga und Otto Papen Loringa. Als nun ihre Hartnäckigkeit dem Befehlshaber der Feste Unbequemlichkeit verursachte und er sich's merken ließ, daß er nur eine passende Gelegenheit zur Übergabe suche, »hebben se eenen Raat bedacht, und in dat Kloster Wittewerum geschicket und de groteste Karne (Butterkarne oder Butterungsfaß), so in deme Kloster vorhanden, up eenen Wagen ahne Ledderen (leiterlosen Wagen), dat apen achterwerts gekehrt (mit der Öffnung nach hinterwärts), leggen laten, und sess Peerden darvör geslagen, die die neuerfundene Kanone zur Abendzeit vor die Festung schleppten, wo sie mit ihrem gewaltigen Schlunde auf das Tor gerichtet wurde.
Kaum hatten die tapferen Muidener, Jan Hoetfilter an der Spitze, das Ungetüm erschaut, so entsank ihnen der Mut. Als nun gar die beiden Drosten Anstalt machten, das grobe Geschütz zum Sturme aufspielen zu lassen, »so heft de Hovetmann Johann Hoetfilter sinen Hoot herutgesteken« und um eine Unterredung gebeten. Und weil die Drosten seine männliche Haltung erkannten und verspürten, empfahlen sie ihn der Gnade des Grafen Edzard. »So heft dan noch Grave Edsard der Menschen Bloot verschonet und den beiden befalen, dat Huus in sine Handen uptonemen, und den Hoetfilter na der Stadt Groningen laten tehen, um sien Amt alldaer to vullvören. Disse Gnade is dem Hoetfilter begegnet van Grave Edsard, darumme, dat he sick so männlich tegen dat grave Geschütt, als de Botterkarne, geholden heft.«
Unser Harberts hat diese lustige Kriegsepisode in ein ergötzliches Lied umgesetzt, welches hier folgt:
Die Kanone von Wittewerum
von Harbert Harberts
Im Jahre Fünfzehnhundertundeins im Sommer hat
Es in den Ommelanden gewettert früh und spat;
Des Krieges Wolke hüllte die blüh'nde Landschaft ein,
Und um die Dörfer lohte der rote Flammenschein.
Vergeblich reifte golden im Felde rings die Saat,
Weil sie noch vor der Ernte des Rosses Huf zertrat;
Mit seiner Sense mähte allein der Schnitter Tod
Und dessen Spuren folgten der Kummer und die Not.
Graf Edzard von Ostfriesland gar schlimme Fehde hatt'
Dort in den Ommelanden mit Groningen, der Stadt,
Doch seinen Feinden zeigte mit seiner Streiterschar
Er täglich zur Genüge, was für ein Held er war.
In ihre Reihen hat er geschmettert Hieb auf Hieb
Und voller Wucht die Feinde er so zu Paaren trieb,
Daß sie von dannen stoben mit Ach und Wehgeschrei;
Die Seinen standen wacker dem tapf'ren Grafen bei. –
Von Leerort Sibo Haiken, der Drost, erhielt Befehl,
Ort Muiden zu erobern und rief: »Bei meiner Seel'!
Das scheint kein leichtes Stückchen; die Feste hält mir Stand.
Doch halt! ist Jan Hoetfilter darin nicht Kommandant?«
»Den Burschen muß ich kennen. Das ist ein solcher Held,
Dem, wie ich glaub', das Herze leicht in die Hosen fällt.
So'n bißchen Donnern wäre für den uns gar zu nütz,
Doch, leider Gottes! fehlet uns jegliches Geschütz.«
»Nun, was im off'nen Kampfe nicht immer möglich ist,
Erreicht man kluger Weise nicht selten doch mit List,
Und – bei der Jungfrau! – wenn ich darf meinen Augen trau'n,
So glaub' ich für Hoetfilter schon ein Geschütz zu schau'n.«
Beim Kloster Wittewerum hielt just der Kriegerhauf;
Dort blitzte in der Sonne es eben glänzend auf
Und eine Butterkarne erkannte man gar bald,
Mit Kupfer vorn beschlagen, von riesiger Gestalt.
»Legt mir die Butterkarne«, rief Sibo Haiken schnell,
»Nach vorne hin die Mündung, gleich auf ein Radgestell!
Dann spannet mir sechs Pferde in gleichen Reih'n davor
Und laßt gen Muiden schleppen mir dies Kanonenrohr!«
»Dort richten wir es gegen den Wall dann kurz und gut,
Und wenn nicht Jan Hoetfilter sofort verliert den Mut,
So soll der Narr mich beißen. Ich wette, daß erschreckt
Er Knall und Fall vor Abend noch seine Waffen streckt.«
Kaum hatten die Ostfriesen gehört des Drosten Wort,
So führten sie schon jubelnd die Butterkarne fort,
Und pflanzten sie vor Muiden auf Schussesweite auf;
Mit Zittern sah Hoetfilter den blankgeputzten Lauf.
So wie es Sibo Haiken ganz richtig prophezeit,
War er zur Übergabe im Handumdrehn bereit,
Und bat mit Zähneklappern – so mächtig war sein Graus –
Für sich und seine Krieger nur freien Abzug aus.
Als Jeder vor der Feste die Waffen abgelegt,
Sprach Sibo Haiken: »Sehet, wovor Ihr Furcht gehegt!
In Wittewerum brauchen die Mönche dieses Ding
Und, glaubt es mir, sein Nutzen ist wahrlich nicht gering.«
»Fährt darin auf und nieder der Puls, so gibt's im Nu
Ganz delikate Butter und Buttermilch dazu,
Und steu're ich die Grütze aus meinem Kopf noch bei,
So rühr' ich Euch zusammen den allerschönsten Brei.« –
Der Kommandant von Muiden zog ab mit Ach und Krach
Und die Ostfriesen sangen ihm diesen Spottreim nach:
»Hoetfilter denkt: O jerum! Nu weet ick dat genau:
In't Kloster Wittewerum daar lett mien Karmelk blau!«“
Quelle: https://www.projekt-gutenberg.org/sunderma/upstalbo/chap011.html
Menno und Etta bekamen 5 Kinder, die uns bekannt sind:
Thede Mennen:
Menno und Ettas Sohn Thede Mennen heiratete im Jahr 1604 Zehrte Diurtz.
Von beiden ist mir kein Geburtsdatum bekannt. Thede war Landbesitzer zu Mark und wohnte in Weener.
Thede erbte von seiner Tante Anneke Haykens einen "sülvernen Beeker, ein Pundt schawr" (Rep. 234 62 S. 448).
Thede und Zehrte hatten keine Nachkommen und errichteten am 12.11.1642 zu Leer ein Testament.
Die Ehepartner beerbten sich damals in der Regel nicht gegenseitig, häufig wurde das Auskommen des überlebenden Ehepartners über einen Nießbrauch geregelt.
In dem Testament erfährt man, dass Thede seiner Frau 1604 den Herd bei Weener "Die Haseborgh" als Hochzeitsgabe zugebracht hat und sie alle seine Güter zeitlebens genießen soll.
Nach dem Tod von Zehrte soll der Herd Landes bei Weener "Die Haseborgh" seinen nächsten Anverwandten, als weilandt Dokotor Zernemanns Witwe Etten und gleichfalls weiland Herrn Capitäns Folpt Harringas Witwe oder an deren Stelle ihren Kindern ohne Einkürzung wieder resituiert und überantwortet werden (Rep. 234 203 S. 285).
Er hielt 1642 in seinem Testament fest, dass seiner seligen Schwester Tyaken Töchter Tede und Hayke, sowie seines seligen Bruders Hoykens Kinder Syben und (T)etten Hoyken 200 Thaler von seinem Erbe erhalten.
Diese Auszahlung ist von Etta ter Haseborg, der Witwe Zernemann durch den Amtmann Bucho Wiarda am 02.03.1668 zu Leer erfolgt.
Es quittieren: Haytet Siebens, "uth best van min vader", Etta (Tetta) Haykens, Menno Yagens (von Nüttermoer), Jan Siebens "van wegen myn huesfrou" (Ites 1954).
Zehrte hatte Streit mit ihrer Nichte Etta.
1656 hat sie all ihr Habe ihrem Vetter Alrich Luppen, Schüttmeister und Brauer zu Leer gegeben und sich nur den lebenslänglichen Nießbrauch vorbehalten (Ites 1954).
Die verstorbene Zehrte Diurtz zu Weener wurde hoch besteuert, da sie neben dem Heerd noch ein Baumaterialiengeschäft in Betrieb hatten, dies hatte sie von ihren Eltern geerbt.
Anna Mennen:
Im April 1589 stirbt die erste Frau vom Häuptling Isept von Hatzum (1546-1611), vermutlich im Kindbett.
Im selben Jahr heiratet er Anna Mennen ter Haseborg, vermutlich um sein neugeborenes Kind zu versorgen.
Wir kennen vier Kinder dieses Paares.
Wiart Mennen von der Haseborg:
1574 und 1632 wurde er in der Bauernrolle als Vollerbe genannt.
Vom 29.10.1602 bis zum 01.01.1604 wird der Empfang und die Ausgaben der Klöster Barthe und Meerhausen durch den Rentmeister Wiart von der Haseborg verbucht (Rep. 4 B IV I 60).
Er hatte Grundbesitz zu Stapelmoor (1616) und einen Kirchensitz zu Weener (1632).
Er war mit Foelque N.N. verheiratet und wir kennen zwei Kinder dieses Paares.
Hoytet Mennen thor Haseborgh:
Er wurde 1574 in der Bauernrolle genannt und wir wissen, dass er 1599 in Weener seinen Wohnsitz hatte. Er starb vor 1642.
Mit seiner Frau bekam er drei uns bekannte Kinder.
Tyacke Mennen von Haeseborch:
Am 21.11.1631 setzt Anneke Haykens, in ihrem zu Emden errichteten Testament, die Verwandtschaft ter Haseborg als Haupterben ihrer Besitztümer in Kirchborgum und Böhmerwold ein.
Ihre 1597 erwähnten Kinder leben bereits nicht mehr (Rep. 234 62 S. 448).
Ihrer Nichte Tiatze Mennes von Haeseborch vermachte sie ihren "schwarten Loken Rock mit schwart blomet sameten lijfke und einen siden Schorteldock" (Quelle: Upstalsboomblätter für ostfriesische Geschichte - Jahrgang 11 - S.82).
Tyacke starb von 1632 bis 1642.
Auf ihrem stark abgetretenen Grabstein an der Kirche in Weener sind einige Worte noch erhalten und ebenso das Allianzwappen.
Die Inschrift auf dem Grab lautet:
"Anno 1603 in december is dee ehrenveste und Manhafte Menno thor Haseborgh und in 1616 in Augusti dessen huesfrawe dee ehr und doegetsame Ette Crumminga in den Heren entslapen und verwachten alhir eyne salige uperstandung."
Das Wappen der Familie ter Haseborg (3 Lilien und ein gezähnter Querbalken) und auf der Seite das Wappen der Crumminga (Löwe) sind abgebildet.
Mehr dazu im Kapitel "Wappen".
Quellen:
Die ostfriesische Familie ter Haseborg, In: Quellen und Forschung zur ostfriesischen Familien- und Wappenkunde, 1954, Mathilde Ites.
Kromminga-Rundbriefe, Petersen-Roil, Almuth, Bericht Nr. 2.
Neue Erkenntnisse über die Familie Crumminga, In: Quellen und Forschung zur ostfriesischen Familien- und Wappenkunde, Schreiber, Gretje.
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