Der Stammbaum der Familie ter Haseborg
Die Reise unserer Familie durch die Zeit
Man geht heute davon aus, dass die Haseborg auf dem Land gebaut wurde, auf dem vorher die Ummeborg (auch Huweghenborch, Humeghenborch) stand. Daher beschäftige ich mich zuerst mit der Frage, was bisher über die Ummeborch bekannt ist:
Die erste urkundliche Nennung der Burg stammt aus dem Jahr 1447. Damals wurde sie „Umeburch“ genannt. Ulrich Cirksena, der damalige Graf Ostfrieslands, kaufte Lyuppo (to) Ummeburch mit einem namhaften Betrag aus der Gefangenschaft in Groningen frei. „Das lässt darauf schließen, dass die Familie ein gutes Verhältnis zum Grafenhaus hatte“ (Quelle: Die Haseborg: Eine Häuptlingsburg bei Weener). Nicht nur das: Die Familie Lüppen war hoch angesehen und mit dem Grafenhaus verwandt: Wybeth Lüppen (1487 wohnhaft zu Gareborch, Kirchvogt tho Ummeborg) heiratete Bawe Erdsena, ihre Mutter Ocka und Graf Ulrichs Frau Teda waren Cousinen und beide Enkelinnen von Focko Ukena.
Verwandtschaft des Focko Ukena mit Lyuppo to Ummeburch, Grafik erstellt mit Gramps
Man geht davon aus, dass die Ummeburg eine Ansiedlung an der Ems nach sich zog. So war der ursprüngliche Name des Dorfes Kirchborgum: „Ummingaborg“ oder „Ume(n)ghenborch“. Ab dem Jahr 1437 findet man die Nennung der Kirchengemeinde Ummeborg in alten Schriftstücken. Die Burg „Ummeborg“ muss demzufolge älter sein (Quelle: Die Haseborg: Eine Häuptlingsburg bei Weener). Ein Nachkomme (wie anzunehmen) des Gründers "Vmme" ("Umme" oder "Hume"), Memme Hommen (auch "Menne Hummen" geschrieben) und Etta "syn echte wyff" (seine Ehefrau) verkauften 1469 zu Leer ein "Werffe zu Ummyngheborg" an Ude Hitken upt Wolth. Im Jahr 1475 wurde die "Ummeborch" im Münsterschen Pfarrregister als "Huweghenborch" (Humeghenborch) geführt. Danach findet man keine Erwähnung der Ummeborch mehr.Auf dieser Grafik sind die verwandtschaftlichen Beziehungen von Wybeth, Abben, Siwke und Hinrich zu sehen. Grafik erstellt mit Gramps.
Die älteste, von Berthold Klinghe gegossene Glocke zu Borgen nennt im Jahr 1509 Siwke, als damaligen Kerkvogt zu Kirchborgum. Die Familie Siwken hatte Besitz in Ummeborg. So kaufte ebenfalls der schon erwähnte Udo Hiddeken up den Wolde im Jahr 1478 den Hauptbesitz zu Ummeborg (Hues, Werffe und Erblande von Hoytet Siwke Mamminga to Deddeborg soene). Er hatte sich nur seinen Part vom Steenhues vorbehalten, auf dem Hoytet bald verstarb. „Eine Urkunde von 1484 berichtet über einen Landtausch des Wybeth von Ummyngheborch und Bawe "echte ghezynnen" (seine Ehefrau) mit dem Johanniter-Ordenshaus zu Yemghum (Jemgum). Die Brüder Wybeth und Abben (sehr wahrscheinlich Söhne des schon erwähnten Lyuppo (to) Ummeburch) hatten mit Siwke ein Stück Land eingedeicht“ (Quelle: Die Haseborg: Eine Häuptlingsburg bei Weener). „Die Eheleute Wybeth und Bawe gaben den fünften Anteil Bawes vom elterlichen Erbe in Holtgaste und vom Werfe in Soltborg, daneben Wybeths Anteil am neu eingedeichten Land ("nye Ynnynghe") ab und erhielten dafür genau bezeichnete Stücke Landes und ein "Gras to Umyngheborg" als Zugabe "vorthmer (ferner) dat Land hyrto horende nu tor tydt buten dykes unde under deme water sketlyke gheleghen". Auf diesem neuerworbenen Außendeichland ("buten dykes") lag auch nach der Kettler'schen Amtsbeschreibung von 1735 die 1636 "neu" erbaute Kirche (von Kirchborgum) mit der Pastorei“ (Quelle: Die Haseborg: Eine Häuptlingsburg bei Weener). Mit diesen Landgewinnungsmaßnahmen und Deicharbeiten wird die Familie ihren Besitz vergrößert haben. Auf diesem Land müsste nach heutigem Wissen die Haseborg gebaut worden sein. Wann genau und von wem dies geschah, ist bisher nicht bekannt. Im Jahr 1535 ließ sich dann Hindrick (Hinrich) Sywken zu ersten Mal mit der Herkunftsbezeichnung "ter Haseborg" als Zeuge zu Emden eintragen. Vorher hatte man in der Familie Siwken die Bezeichnung "to Borgen" gewählt. Sein Bruder Johann verwendete ebenfalls die Herkunftsbezeichnung „ter Haseborg“. Die Haseborg wurde demnach Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet.
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