Der Stammbaum der Familie ter Haseborg
Die Reise unserer Familie durch die Zeit
Everwien ter Haseborg kam am 3.6.1857, als fünftes von zehn Kindern, an der Süderstrasse in Weener, als Sohn von dem Landwirt Everwinn ter Haseborg (1818-1875) und seiner Frau Wobbina Kromminga (1826-1872) zur Welt. 11 Tage später wurde er in der Kirche zu Weener getauft.
Jan Luiken Janssen, Quelle: Quellen und Forschung: Kapitänsfamilien aus Weener, 2003
Swaantje Bruggemann, Quelle: Quellen und Forschung: Kapitänsfamilien aus Weener, 2003
Jan Luiken Janssen war Schiffskapitän, Reeder, Schiffsmakler und Versicherungsagent.
Er war so sehr mit der Schifffahrt verbunden, dass die Kellerfenster ihres Hauses die Form eines Bullauges hatten.
Kaufleute und Bauern aus Weener und dem Rheiderland waren "Parten" (Teilhaber) an Reedereien.
Zu einer Parten-Reederei gehörten meist 30 bis 32 Anteile. Die Buchführung übernahm ein Korrespondenzreeder.
So auch der Schiffsmakler Jan Luiken Janssen.
So kauften die Parten gemeinsam das Schiff "Adelheid" (1858 in Borg gebaut, 140 Tonnen Ladelast).
Das Schiff strandete im Dezember 1868 auf der Barre bei Rio grande du Sol an der brasilianischen Küste.
Es wurde von der Mannschaft verlassen und ging verloren.
Auf dem Schraubendampfer "Weener" machte der Kapitän Jan Luiken Janssen bis zum Jahr 1857 insgesamt 13 Reisen.
Im April 1865 zwischen Weser und Petersburg und seit Juni 1856 Englandfahrten.
Der Dampfer sank 1858 östlich von Borkum, auf seiner Reise von Leer nach Amsterdam.
Schiff und Ladung (Mehl und Honig) waren verloren, die Besatzung wurde gerettet (Quelle: Weener - Geschichte einer Stadt im Rheiderland, S. 73).
Everwien ter Haseborg ging einen ganz eigenen beruflichen Weg: er war Müllermeister von Beruf.
Ein Jahr nach der Hochzeit, im Jahr 1882, pachtete das Paar die Mühle in Möhlenwarf von der Familie Hesse aus Weener.
In den folgenden 12 Jahren bekam das Paar 8 Kinder: 5 Jungen und 3 Mädchen.
Das Müllerhandwerk schien auch ihre Kinder begeistert zu haben: Vier ihrer Söhne wurden ebenfalls Müller.
Von 1899 bis 1900 - Everwien war 42 Jahre alt - erbaute das Paar die neue Getreidemühle, eine Holländermühle, in Möhlenwarf.
Zum Bau wurde zum Teil Material der ehemaligen Fisscherschen Mühle verwendet. Diese hatte seit 1831 an der Leda in der Nähe von Leerort gestanden
(Quelle: https://www.world-qr.com/inhalte/new/qr-fuehrer/de/niedersachsen/leer/ortsfuehrer/stadtfuehrer_weener_ems/stadt_weener_muehle_haseborg?lat=53.47067846448548&lng=7.368274585733076).
Mühle Möhlenwarf, Foto aus dem Jahr 1909, mit Everwien ter Haseborg, Quelle: RZ vom 30. Dezember 1970
Mühle Möhlenwarf, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Haseborgsche_Windmühle#/media/Datei:Weener_-_Zur_Mühle_-_Haseborgsche_Mühle_08_ies.jpg
Die Arbeit des Müllers gestaltete sich mindestens so anstrengend, wie die der Bauern.
In der Mühle war es laut und staubig und gemahlen werden konnte nur bei gleichmäßig starkem Wind, was häufig zu ungewöhnlichen Arbeitszeiten führte.
Der Müller war auch den Gefahren in seiner Mühle ausgesetzt:
Wechselnde Windrichtungen und -stärken beeinflussten den Mahlgang, aufkommende Starkwinde brachten die Mühle ins Rotieren bis hin zu kaum noch beherrschbaren Windgeschwindigkeiten, die zum Heißlaufen der Getriebe führten.
Es wurde gearbeitet, wenn die Bedingungen es zuließen - Tag und Nacht, auch an Sonn- und Feiertagen.
Vom Geschick des Müllers, von seiner Erfahrung und dem Können war das kontinuierliche Klappern der Mühle abhängig.
Überall in der Mühle waren die Geräusche der Mahlgänge hörbar und zu spüren: Rütteln, Knarren, Knirschen oder Klopfen.
Schon kleinere Veränderungen hörte das geübte Ohr des Müllers.
Ließ die Qualität des Mehls nach, mussten die Mühlsteine nachgeschärft werden.
Ein gutes Mehl erfordert bis zu 7 Mahlgänge - 7-mal musste das gleiche Mahlgut in Säcken wieder nach oben gebracht werden. Der Müller kam nur selten zur Ruhe.
(Quelle: https://www.ursella.info/Peters/das-muellerhandwerk.html)
Mühle Stapelmoor, Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Mühle_in_Stapelmoor.jpg
Für den Bau der Mühle wurde die fast hundertjährige Stapelmoorer Ständermühle (Bockwindmühle), die auf dem Ballerschen Grundstück am Möhlenweg stand, abgerissen (Quelle: www.teescheune.de/die-muhle.html).
Everwien starb schon im Alter von 63 Jahren in Möhlenwarf, seine Frau Susanna wurde nur 50 Jahre alt, als sie 1908 in Möhlenwarf starb. An sie und ihre Nachfahren erinnern die Mühlenflügel auf dem neu gestalteten Wappen der Familie ter Haseborg.
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