Notizen |
- Buwo wird am 20.06.1463 als Sachverständiger bei einer Grenzbesichtigung bei Diele erwähnt (OUB 791).
- Das Ehepaar ist Besitzer des Steinhauses Drakenmond (Drakenmund) zu Stapelmoor mit Nebenbesitz (Rep. 101 591, 592) und dem Steinhaus Bunderhee.
Laut einer Sage gab es im Jahr 1424 sieben Steinhäuser in Stapelmoor. Der Ort liegt unmittelbarer an der Grenze zum Bistum Münster und durch den Ort verlief auch ein bedeutender Handelsweg zwischen Münster und Emden. Von den Steinhäusern existiert nur noch das Steinhaus Drakemond in der Kleinen Stiege.
Buwo von Aylingweer vererbte 1475 seinen Besitz seinen drei Töchtern gemeinsam. Teile der Burg gehörten fortan unterschiedlichen Häuptlingsfamilien. Ab 1726 war der Besitz bei der Familie von Heteren wieder vereinigt. 1834 verkaufte diese es an die heutigen Besitzer.
- "Eilingwehr (Ayldyngawerum - Aylingweer)
Es gibt mit Eilingwehr neben Boomborg aber eine weitere uralte Siedlung, über die die genealogisch forschende Mathilde Ites bereits 1953 (ITES 1953) ausführlich berichtete. Diese Siedlung hat ihren Ursprung ebenfalls bereits in der frühen Eisenzeit wie 1996 gefundene fingertupfenverzierte Keramikscherben im Aushub eines Grabens am Ostrand der Warft belegen. Auch frühmittelalterliche und frühneuzeitliche Scherben konnten dabei aufgesammelt werden. Damit ist Eilingwehr mit seinen beiden Höfen seit ca. 2500 Jahren wahrscheinlich kontinuierlich bewohnt gewesen. Der Name der Gehöftsiedlung wird etwas jünger sein und könnte im 10./11. Jahrhundert entstanden sein, als die „Sippe des Ayld“ (REMMERS, S. 62 f.) ein Wehr oder Bollwerk, vielleicht gegen die Normannen erbaute. Unter diesem Aspekt ist es vielleicht auch fraglich, ob die von den Archäologen sogenannte „Alte Boomborg“ nicht eher zu „Ailingweer“ gehört hat. Die ältesten Nennungen von Boomborg (1461 Bonenborg) und Eilingwehr(1463 Ailingeweer) liegen (nach REMMERS) erst im15.Jahrhundert.
Im ausgehenden 15. Jahrhundert finden sich im Brüchteregister (Strafenregister, LIEBE S. 77)) erste Eilingwehrer 1472: Tiard to Ailyngawere (LIEBE S. 87), 1475: Aeylde to Aeildingewerum (LIEBE S. 76/77) und Tiarp, Ude Tyarptzena und Bunneke, Buwen zone (LIEBE S. 77).
Laut Ites hatte die Heerschopfamilie von Eilingweer sogar eine besondere Auffahrt in Hatzum zur Kirche, nahe dem dörflichen Burgplatz, die aber schon damals nicht mehr erkennbar gewesen sein soll. Leider verschweigt sie die Quelle dieser Information. Ites fand mit Buwo von Aylingewehr (1463- 1475 genannt) und seinen Nachkommen eine bedeutende Herschopsfamilie. Buwo und seine Frau Ette hatten drei Kinder: Bunneke (1472, 1474), Awe (+ vor 1533) und Enne. Bunneke war mit Tyacke verheiratete und hatte nur eine Tochter, Etta. Obwohl dieser Zweig im Mannesstamm damit ausstarb, scheint dieser Zweig nach Ites am längsten mit Hatzum verbunden geblieben zu sein. Ettas Tochter Tyacke war dreimal veheiratet und hatte vier Kinder, von denen wiederum nur die Töchter weitere Nachkommen aufweisen. Die zweite Tochter Etta (Vater Mstr. Haycko) heiratete 1557 Menno ter Haseborg und spielte damit in dieser Familie eine besondere Rolle. Die erste Tochter, Ocka, nach ihrem Vater Ocka Ehrden genannt, vermählte sich 1547 mit dem Hatzumer Häuptlingssohn Jarch Ismetsna (+ 1566). Ihre bekannten Kinder waren Isempt, Tyake (oo vor 1574 Egbert Sybens zu Larrelt), Tiarp (oo Egbertje Sybens) und Etta (+ 1607; oo Sybo Crumminga zu Bingum). Allein die Nachkommen von Tiarp blieben Hatzum verbunden. Aufgrund des Namens scheint auch eine Verbindung der Familie zu dem im Brüchteregister genannten Tiarp wahrscheinlich.
Während die Familie von Buwos drittem Kind, Enne (+ Bunde), mit Etta (oo Loert Hornekens zu Groningen) 1543 ausstarb, heiratete Awe (+ vor 1533) den Häuptling Hayko Uncken aus Leer und war wahrscheinlich die Mutter des Häuptlings Hayo Uncken, dessen Töchter in die Familien Frese und Harderwyk in Leer einheirateten und damit die Hausherrinnen in den Burgen von Leer waren.
Nach Ites gab es noch eine weitere „Heerschopfamilie“ in Eilingweer. Die Eltern waren ihr nicht bekannt. Danach soll der Sohn, Heuwe von Aylingweer, Houwe Crumminga aus Weener geheiratet haben. Für Gretje Schreiber (SCHREIBER 1997, S. 23-26) ist Houwa von Aylingwer eine Angehörige der Eilingweerer Familie, vielleicht eine Tochter von Tiarp (1473, 1475), die sich mit Heuwe Heuwen vermählte. Heuwe starb 1541. Der älteste Sohn Reinder (auch Rentke Crumminga) wurde Erbe des Hauses Critzum (SCHREIBER S. 11, 24) und besaß darüber hinaus 50 Grasen „zu Boenberg“, die zum Critzumer „Herd“ gehörten. Rentke war 1538-1563 auch Drost und Bürgermeister in Norden und starb 1564 „zuhause“ in Critzum. Klaas-Dieter Voß wies in diesem Zusammenhang freundlicherweise auf Houwa Houwes, weduwe tho Aylingheweer, hin, die 1546 Johannes a Lasco Geld lieh (Obligation StaA, Rep. 234, Bd 3, 392). Weitere Söhne von Houwa und Heuwe Heuwen waren (SCHREIBER S. 23) Uko Sparringa und Heuwe Heuwen. Heuwe Heuwen (+ um 1585) hatte mit seiner Frau Foelke Wiarts wiederum eine Sohn Heuwe Heuwen, der zuerst mit Frouwe Hemmen (+ vor 1597) und dann mit Teida Aldringa verheiratet war. Obengenannten Tiarp (1473, 1475) hält Schreiber (S. 8) möglicherweise für einen Sohn von Bonneke von Aylingeweer und Tyacke.
Eine Grabplatte in der Hatzumer Kirche von Wildrick Luwerts (Erbgesessen auf Eilingwehr) und seiner Frau Theda Heuwen gehören auch zu dieser Familie. Wildrick kam aus den Niederlanden, war Deichrichter im Niederreiderland und starb 1663. Theda Heuwen, geboren um 1592) war eine Tochter von Heuwe Heuwen und Teide Aldringa van Groothusen. Sie war zuerst mit Tyarp Tyarks, auch Iarcksena, Erbgesessen auf „Aylingwehr“ (19jährig ertrunken 1614 in der Ems) verheiratet, dann mit Heinrich Buurmann, dann mit Johan Vienna, Rentmeister im Niederreiderland (1638 im Hausstetten- Schatzungsregister) und zuletzt mit Wildrick Luwerts (ROEMELING, S. 253). Ihr Wappen befindet sich an der Kanzel in der Hatzumer Kirche. Theda starb 1676.
Etwa gleichzeitig war Luitjen Claessen (* um 1563) in Eilingwehr ansässig. Seine Söhne Wypke Luitjens (* um 1598, + 1668 in Nieuw Scheemda) und Claes Luitjens (Backer) (* um 1604, wohnte 1627 noch in Eilingwehr, + 1673 in Noordbroek) wurden in Eilingwehr geboren.
Wie man unschwer erkennen kann, bietet Eilingwehr eine Unmenge an genealogischen Zusammenhängen, die mit dem Reiderland, aber auch dem übrigen Ostfriesland stark verknüpft ist."
OSB Hatzum
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